Starker Sturm trifft Bad Salzuflen
Am frühen Sonntagmorgen, den 30. Juni 2024, wurde Bad Salzuflen von einem schweren Unwetter heimgesucht. Etwa 130 Rettungskräfte waren im Dauereinsatz, um mehr als 50 wetterbedingte Notfälle zu bewältigen. Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am Samstag erste Warnungen ausgegeben. Daraufhin traf sich die Einsatzleitung der Feuerwehr zur Koordination der Maßnahmen auf der Wache an der Oerlinghauser Straße. Gegen 0:30 Uhr wurde die Einsatzzentrale dort aktiviert.
Ein erstes Unwetter erreichte gegen 1:00 Uhr die Region, forderte jedoch nur vier Einsätze der Feuerwehr. Um 3:00 Uhr schlug eine weitere, stärkere Gewitterfront zu, die insbesondere die Ortsteile Wüsten, Ehrsen-Breden und Retzen traf. Infolge der Häufung von Einsätzen und Notrufen wurde Vollalarm für die gesamte Feuerwehr Bad Salzuflen ausgelöst.
Die Einsatzkräfte leisteten bei Starkregen Hilfe, wo es besonders nötig war. In Ehrsen-Breden machte Hochwasser die Straßen nahe Wasserfuhr und Berliner Straße unpassierbar. In Retzen standen die Gebiete um die Rhienbachstraße unter Wasser. Das Gewitter traf besonders stark den Stadtteil Wüsten: Die Kirchheider Straße war überflutet, weil Gullideckel durch die Wassermassen herausgedrückt wurden und Gegenstände mitgerissen wurden. Straßen wurden unpassierbar und in einem Wohnhaus quollen eingelagerte Holzpellets im Keller auf und verursachten Risse in der Wand. Ein Spezialfahrzeug musste angefordert werden, um die Pellets abzupumpen, und ein Statiker des Technischen Hilfswerks beurteilte die Statik des Gebäudes.
Auch die Kirchheider Straße und andere Straßen in der Nähe sahen stellenweise bis zu 80 Zentimeter hohe Wasserstände. In einigen Fällen musste für die Sicherheit der Anwohner und Einsatzkräfte der Strom abgeschaltet werden. Die Feuerwehr musste auch in der Waldemeine und an der Vlothoer Straße Interventionen durchführen, dort sogar Bewohner aus ihren durch die Wassermassen eingeschlossenen Häusern retten. An verschiedenen Punkten wurden Sandsäcke verteilt, um weitere Überflutungen zu verhindern. Einsatzkräfte wurden über den ganzen Einsatzzeitraum mit Verpflegung versorgt.
Die Feuerwehr Bad Salzuflen war noch bis in den späten Vormittag hinein im Einsatz. Ob die Unwetterlage zu diesem Zeitpunkt (Stand: 11:15 Uhr) abklingen würde, war noch ungewiss. Bislang wurden keine Verletzten gemeldet. Beobachter sprechen vom heftigsten Unwetter in Wüsten seit Jahrzehnten.
Quelle: Nordrhein-Westfalen
Starkregenkonzept der Stadt Bad Salzuflen
Risikoanalyse als Grundlage für Schutzmaßnahmen
Das Hochwasser im Sommer 2021 in Teilen von NRW und Rheinland-Pfalz zeigte, welche verheerenden Konsequenzen ein Starkregenereignis nach sich ziehen kann.
Auch in Bad Salzuflen haben in der jüngsten Vergangenheit kleinere Starkregenereignisse offensichtlich gemacht, welch große Schäden hierdurch entstehen können. Die Stadt Bad Salzuflen entschied sich daher bereits im Sommer 2020 dazu, ein Starkregenkonzept zu erarbeiten. So werden gefährdete Bereiche über die Konzepterstellung lokalisiert, um diese dann bestmöglich schützen und für die Zukunft Vorsorge betreiben zu können.
Grundlage für das Handlungskonzept sind die Starkregengefahrenkarten, die Gefahrenbereiche identifizieren. Mit Hilfe der Karten erfolgt dann die Analyse kritischer Objekte und Infrastruktureinrichtungen. Anschließend werden Maßnahmen entwickelt, die starkregenbedingte Überflutungsschäden minimieren sollen. Diese Erarbeitung eines solchen Konzeptes ist eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der ein intensiver Austausch aller Akteure zwingend notwendig ist. Hierbei stehen auch die Grundstücks- bzw. Hausbesitzer*innen mit in der Verantwortung, bauliche Schutzmaßnahmen für die eigenen vier Wände und Flächen zu ergreifen.
Detailierte Informationen https://www.stadt-bad-salzuflen.de/stadt-und-rathaus/abwasserreinigung-und-gewaesserschutz/starkregenkonzeptionen zum Thema sowie die Starkregengefahrenkarten für Bad Salzuflen finden Sie in dieser Online-Präsentation: