Im Umgang mit Starkregen, Sturzfluten und Hochwasser gibt es eine Menge zu beachten, wenn man solche Ereignisse schadensfrei überstehen möchte. So müssen schon lange vor dem Ereignis Vorkehrungen getroffen werden. Der erste Schritt ist, dass man sich grundsätzlich mit dem Thema auseinandersetzt und sich der Gefahren bewusst wird. Dann sollte vorsorgt und ein vernünftiger Objekt- und Personenschutz durchgeführt werden.
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Menschenleben haben die höchste Priorität und sind, vor allem anderen, zu schützen. Bringen Sie nie sich oder andere in Gefahr, nur um materielle Dinge retten zu wollen.
Starkregen, Sturzfluten und Hochwasser sind sehr gefährliche Ereignisse. Aus diesem Grunde ist es wichtig, sich, seine Familie und die, einen umgebenden, Menschen zu schützen. Effektiver Schutz zeichnet sich in erster Linie durch eine umfassende Kenntnis der Entstehung und Bewältigung solcher Ereignisse aus, aber auch durch die richtige Ausrüstung, um sich während der Katastrophe und nachher, bei den Aufräumarbeiten, keiner Gefahr auszusetzen.
Für den Schutz vor Starkregen, Sturzfluten und Hochwasser sollten Sie folgende Dinge im Haus haben:
Einmalanzüge schützen Sie und Ihre Kleidung vor den starken Verschmutzungen während der Aufräumarbeiten.
Gummistiefel und Wathosen benötigen Sie unbedingt um trockene Füße zu behalten. Während einer Überflutung sollten Sie überschwemmte Bereiche in jeden Fall meiden, da das Durchqueren solcher Areale mit hohen Risiken verbunden ist. Manchmal ist es aber unvermeidbar und auch nasser Schlamm kann bei den Aufräumarbeiten sehr unangenehm sein. Sie sollten für alle Personen in Ihrem Haushalt Gummistiefel vorhalten.
Mit dem Wasser kommen Millionen von kleinen Plagegeistern. Mücken. Schützen Sie sich vor den kleinen Blutsaugern, da die Stiche nicht nur jucken, sondern so auch Krankheitserreger übertragen werden können. Achten Sie auf einen vernünftigen Mückenschutz.
Ein vollständiges Erste-Hilfe-Set sollten Sie nicht nur in Anbetracht einer Sturzflut oder eines Hochwassers immer im Hause haben.
Mangelnde Hygiene kann schnell zu Krankheiten führen. Gerade im Wasser einer Überflutung und in dem zurückbleibenden Schlamm befinden sich viele Krankheitserreger, Bakterien, Viren und teilweise hochgiftige Stoffe. Diese stammen aus überfluteten Kanälen und Kläranlagen, aus Putzmittelschränken, von Äckern und Weiden, von Tierkadavern und überfluteten Betrieben, Geschäften und Recyclinghöfen. Achten Sie auf eine gründliche Hygiene, damit nach der materiellen Zerstörung, nicht auch noch Ihre Gesundheit Schaden nimmt.
Den Schutz vor Hochwasser übernehmen bei großen Gewässern vornehmlich die Behörden. Sie bauen Deiche und andere Hochwasserschutzeinrichtungen wie Hochwassermauern, Fluttore oder Hochwasserschutzwände. Ein gutes Beispiel ist da die Stadt Köln die schon immer mit dem Rheinhochwasser fertig werden muss. Die Städte haben ausgeklügelte Warnsysteme und festgelegte, erprobte Abläufe.
Bei kleineren Gewässern müssen teilwiese die Anlieger Vorkehrungen treffen. Alarmpläne liegen in der Regel nicht vor, Frühwarnsysteme gibt es nicht. Hochwasser in diesen Gewässern können deutlich schneller entstehen, als in großen Flüssen. Dies hat mit dem deutlich geringeren Speichervolumen zu tun.
Hier können baulich Schutzmaßnahmen ergriffen werden wie bspw. der Einbau von Dammbalkensystemen oder die Vorhaltung von Hochwasserbarrieren. Wohnt man in der Nähe eines solchen kleinen Gewässers, lohnt sich in jedem Fall die Einlagerung von einigen Sandsäcken oder Sandsackersatzsystemen.
Sturzfluten sind schwer vorauszusagen und haben geringe Vorwarnzeiten. Aus diesem Grund ist es besser, sich vorzubereiten. Hier haben wir Ihnen 10 Tipps zusammengestellt.
1. Überprüfen Sie Ihren Versicherungsschutz. Sind Sie gegen Elementarschäden versichert? Eine normale Gebäudeversicherung deckt einen Schaden durch Starkregen oder Hochwasser nicht ab.
2. Wenn Sie einen Keller haben, sollten Sie überprüfen, ob Ihre Grundstücksentwässerungsanlage gegen Rückstau gesichert ist. Rückstauebene ist meistens die Straßenoberkante. Das bedeutet, der öffentliche Kanal staut planmäßig bis zu dieser Höhe ein. Rückstausicherungen verhindern das Eindringen von Wasser in tiefliegende Bereiche.
3. Informieren Sie sich über das Thema. Hier einige Möglichkeiten:
4. Lagern Sie nur Dinge im Keller, auf die Sie auch verzichten können. Kellerräume werden als erstes überflutet. Immer wieder werden wichtige persönliche Erinnerungsstücke dort Opfer des Wassers. Opas Lieblingssessel und die Fotos der Kinder gehören eher auf den Dachboden als in den Keller.
5. Sichern Sie Ihre Öltanks. Ein Großteil der Sturzflut- und Hochwasserschäden verursacht ausgelaufenes Heizöl. Hier ist auch eine Gewässerschadenhaftpflichtversicherung sinnvoll.
6. Lassen Sie sich zu dem Thema beraten. Sprechen Sie mit Ihrem Kanalnetzbetreiber oder dem Tiefbauamt Ihrer Gemeinde. Holen Sie sich Rat von Ingenieurbüros oder Architekten, die mit dem Thema Erfahrung haben.
7. Bewahren Sie Ihre wichtigsten Dokumente gesammelt an einem Ort auf. Idealerweise verstauen Sie diese Dokumente in einer wasser- und feuersicheren Box.
8. Installieren Sie Warn-Apps auf Ihrem Smartphone. Damit erfahren Sie immer den aktuellen Stand in Bezug auf Unwetterwarnungen und andere Ereignisse.
9. Machen Sie einen Plan mit der Familie und zeigen Sie Ihren Kindern, wie Sie sich zu verhalten haben.
10. Schaffen Sie sich Ausrüstung und einen Lebensmittelvorrat an.
Der wichtigste Schritt für einen effektiven Schutz vor Starkregen und Sturzfluten ist, zu begreifen, dass Jeder betroffen sein kann. Überall. Die zweite wichtige Erkenntnis ist: Einen 100%-igen Schutz vor Starkregen und Sturzfluten gibt es nicht. Jedes technische Schutzsystem kann versagen, die Wassermassen können größer sein als gedacht oder es ergeben sich bislang unbekannte Fließwege.
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