Aufgabe der Grundstücksentwässerungsanlage
Die Grundstücksentwässerungslage hat die Aufgabe Abwasser, also Schmutz- und Regenwasser, von dem Entstehungsort zur öffentlichen Kanalisation zu leiten. Schmutzwasser gelangt in Privathaushalten von Toiletten, Duschen, Badewannen, Spülen, Wasch- und Spülmaschinen usw. über vertikale Fallleitungen zu den horizontal verlaufenden Grundleitungen unterhalb des Gebäudes. Von dort aus fließt es dann, dem Gefälle folgend, vom Grundstück aus in den Hauptkanal.
Regenwasser fließt auf Dächern und anderen versiegelten Flächen ab und wird von Regenrinnen, Straßenabläufen (Gullys) oder Entwässerungsrinnen gefasst. Von hier aus fließt es ebenfalls der öffentlichen Kanalisation zu.
Das öffentliche Kanalnetz
Die öffentlichen Kanalnetze werden durch den Betreiber turnusmäßig gereinigt, inspiziert und, wenn Schäden vorliegen, auch saniert. Dies ist nötig um einen reibungslosen Abwassertransport über viele Jahre gewährleisten zu können. Außerdem stellen die Kanalnetze das größte Anlagevermögen einer Kommune dar.
Grundstückseigentümer sind verantwortlich
Auf den Privatgrundstücken ist der Grundstückseigentümer für den Unterhalt und die Wartung seines privaten Entwässerungsnetzes selber verantwortlich. In den meisten Fällen werden diese privaten Kanalnetze nicht gewartet, sondern so lange benutzt, bis ein Schaden auftritt. Dieser Schaden kann zum Beispiel eine Verstopfung sein. Das bedeutet, Wasser kann nicht mehr abfließen. Über die Jahre können sich Ablagerungen in den Rohren verfestigen, die immer größer werden und irgendwann zu einem Verschluss der Leitung führen. Auch einwachsende Wurzeln von Bäumen können ein Grund sein. Wurzeln gelangen durch undichte Muffen oder Risse in die Rohrleitung.
Verstopfung kann teuer werden
Tritt der Schaden ein, kann es sehr teuer werden, schnell wieder eine durchgängige Rohrleitung zu schaffen. Das liegt zum einen daran, dass kaum Zeit bleibt um Preise von verschiedenen Fachunternehmen zu vergleichen, zum anderen muss häufig aufwändig geklärt werden, wie das private Entwässerungsnetz überhaupt beschaffen ist.
Was ist zu tun?
Rohrleitungen sollten regelmäßig mit Hochdruck gereinigt werden. Die Drücke werden dabei so angepasst, dass keine neuen Schäden entstehen können. Im Anschluss sollte eine Inspektion mit einer kleinen Schiebekamera durchgeführt werden. Werden nun verfestigte Ablagerungen oder Wurzeleinwüchse festgestellt, können mehrere Fachunternehmen zur Abgabe eines Angebotes angefragt werden.
Gut ist es, wenn Bestandspläne der Grundstücksentwässerungsanlage vorliegen und klar ist, wo Bodenabläufe angeschlossen sind und wo sich die Revisionsschächte befinden. Ist dies unklar, ist ein wenig detektivische Arbeit nötig. Hilfe bieten häufig auch die Kanalnetzbetreiber an.
Unbedingt sollte überprüft werden, ob die Entwässerungsanalage ausreichend gegen Rückstau gesichert ist.