Schritt für Schritt für den entscheidenden Hochwasserschutz
Von Jana Beckmann LZ
Detmold. Im Ortsteil Klüt wird aktuell ein entscheidender Schritt für den
Hochwasserschutz umgesetzt:
Bagger und eine Spezialmaschine errichten auf einem Feld oberhalb der Mittelstraße vier Wälle, die künftig Starkregenabflüsse und Schlamm zurückhalten sollen. Dabei kommt ein
besonderes Wickelschlauchverfahren zum Einsatz. „Insgesamt werden rund 4000 Tonnen Boden bewegt“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus. Bagger graben Erde ab und geben sie in die
Spezialmaschine, die dann Schläuche damit befüllt. Diese sollen am Ende zusammengerechnet auf eine Länge von drei Kilometern kommen und in Zukunft als Damm dienen – allerdings mit einer höheren Festigkeit. Die
neue Anlage ersetzt das provisorische Mulden-Damm-System, das nach dem ersten Hochwasser im Mai 2023 angelegt worden war, bevor im Juni 2024 das zweite folgte.
Kommt es erneut zu Starkregenereignissen, soll das Schlammwasser, das von den Feldern fließt, zunächst abgebremst und aufgestaut werden,damit sich der Schlamm absetzen kann. Anschließend würde das
vorgereinigte Wasser über den Wall fließen und breitflächig und langsam über eine Dauergrünfläche in den Klüter Bach abgeleitet. Noch im laufenden Monat sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Die
Maßnahme ist nach Aussage der Stadt ein zentraler Baustein im Hochwasserschutzkonzept für Klüt. Dieses wurde im vergangenen Jahr vom Tiefbau-Team und externen Partnern, darunter die Fachhochschule
Erfurt, entwickelt. Ziel sei es, die Risiken von Hochwasserereignissen zu minimieren und den Ortsteil nachhaltig zu schützen. Weitere Maßnahmen aus dem Paket sind bereits erfolgt oder gerade in der Mache. „Der Bau
der Spundwand im Bereich Dürener Straße läuft parallel“, berichtet Andreas Hoffmann von der Tiefbauplanung der Stadt Detmold. Dazu sei bereits der Wall aus Sandsäcken entfernt worden; der Baustart erfolge in
Kürze, die Arbeiten sollen bis Weihnachten abgeschlossen sein. Ebenfalls noch in diesem Jahr solle eine Feldüberfahrt entfernt werden, eine Ersatzüberfahrt sei bereits errichtet worden. Anfang 2025 folge die Aufweitung des Klüter Bachs im Rahmen des Projekts „Wasser im Fluss“,
damit das Gewässer das zusätzliche Wasser auch ableiten könne. An anderer Stelle sei dies schon passiert. Gleiches gilt für zwei Notwasserwege, die eingerichtet worden sind. Dabei handelt es sich um öffentliche Wege und Straßen, auf die das Wasser von
Privatgrundstücken geleitet wird – und dann weiter in den Klüter Bach. Darüber hinaus sind laut Andreas Hoffmann Grundstücksvereinbarungen getroffen worden. So ist beispielsweise angedacht, auch bei Jowat für Schutz zu sorgen. Im Rahmen einer anstehenden Radwegesanierung soll dort ein Wasserrückhalt entstehen.
Kontakt: jbeckmann@lz.de